Als ich nach Südchina ging, musste ich leider mein erstes chinesisches Bankkonto eröffnen, um einfach und zuverlässig durch schriftliche Kontoauszüge über die Zahlungen meiner verschiedenen Arbeitgeber Kontrolle zu haben. Bei der günstig gelegenen Bank of Communication[2] tat ich das dann auch und hatte bereits bei der Kontoeröffnung meinen ersten Blutdruckanstieg, da ich mit kleinstgedruckten und akribisch auszufüllenden Formularen überschüttet wurde, welche aus diesem Alltagsgeschäft eine bürokratische Prozedur gestalteten. In den kommenden Monaten und Jahren lernte ich dann die grundlegenden Regeln des chinesischen Bankgeschäftes, welches sich bei verschiedenen Bankinstituten nicht viel voneinander unterscheidet, da es von Regierung und Gesellschaft geprägt ist.
Wartezeit von durchschnittlich zwei Stunden
Wenn man eine Bankfiliale in China betritt, so geht man an einer oder zwei unbewaffneten Sicherheitswachen vorbei und wird in der Lobby von einem jungen Bankangestellten aufgefordert eine Nummer zu ziehen. Diese Ordnungsgeräte haben sich im Laufe der Jahre zu interaktiven touch screens entwickelt, auf welchen man nunmehr zwischen private und corporate banking, sowie gold oder VIP customer auswählen muss. Ein Indiz für die Ungleichheit in der Gesellschaft. VIP und corporate custumer werden in den zweiten Stock begleitet, wo anstatt von einfachsten Sitzgelegenheiten Sofas und Couchtische bereitstehen. Gold customer werden an einen Express-Schalter gebracht, wo sie üblicherweise binnen weniger Minuten ihr Anliegen erledigt haben. Ist man in der unglücklichen Situation, dass man normaler private banking customer ist, oder hat man von den chinesischen Bank-Kasten noch nichts gehört, so muss damit gerechnet werden, dass zwei Stunden vergehen, bis man als Bank-Paria an die Reihe kommt. So nimmt man, wenn man nicht das erste Mal ein chinesisches Bankgeschäft zu erledigen hat, auf einer der wenigen Sitzreihen, die im Zentrum der Lobby stehen, an einen Bahnhofwartebereich erinnern, der von Obdachlosen frequentiert wird, Platz und ergibt sich seines Schicksals. Man hat dann Zeit entweder die Wochenendausgabe der Financial Times oder einen mittellangen Roman zu lesen, sich die wenigen noch vorhandenen Gehirnzellen auf einem stupiden smartphone Spiel weiter zu reduzieren, ein Papiertüte mit hochprozentigem Inhalt in unregelmäßiger Frequenz an die Lippen zu führen oder die fast immer gleich aussehenden Bankfilialen ausführlich mit dem Auge eines interessierten Kunst Connaisseurs zu observieren.
Physischer Kontakt am Schalter ist untersagt
Abgesehen vom bereits erwähnten Ordnungsschalter, um den herum zwei oder drei Bankazubis lungern und in mehr oder weniger motivierter Art eintreffende Kunden zu ihrer Wartenummer sowie vorzubereitender Formulare verhelfen, sieht man in konstanter Regelmässigkeit einen großen Schreibtisch, an welchem der lobby manager mit weiteren drei Azubis trohnt, wenn er nicht zu irgendeinem Kundeneklat gerufen wird. Das Zentrum aller Kundenaufmerksamkeit ist eine Breit- oder Längsseite der Banklobby, an welcher drei bis fünf Schalter aneinandergereiht sind, die an den Kassenbereich des Hongkou Fussballstadiums oder des Shanghai Zoo erinnern. Diese wie der Rest der Lobby mit falschem Marmorstein umrundeten Schalter sind ab Zentimeter 90 bis an die Decke mit einer Glasfront versehen, welche den Lobbybereich vom Arbeitsbereich der Bankbeamten, also den Bereich des Kunden von jenem der Bank, trennt. Über einem jeden Schalter ist ein mittelgroße LED Tafel angebracht, auf welcher sich die Wartenummern langsam ändern. Ein Vertiefung um Schalter ermöglicht, dass unter der Glaswand Dokumente und Geld hin-und hergeschoben werden können. Ein Mikrophon auf der Schalterbeamtenseite sowie ein Lautsprecher auf der Kundenseite soll der besseren Verständigung dienen, zersetzt aber im Faller einer mehrfach erlebten Rückkopplung meine Trommelfelle. So sitzt man dann auf einem Drehschemel, mit einem Gefühl der Entblößung, wie ein Häftling, der Besuch bekommen hat, und versucht sein Bankgeschäft abzuwickeln.
Was mich daran stört? Es gibt in China keine Bank, zumindest habe ich keine gesehen, in welcher so wie in Europa üblich man als Kunde dem Kontobetreuer die Hand schütteln kann, und es scheint mir nicht unbegründet, dass dieser persönliche physische Kontakt die Einstellung des Schalterbeamten ändert. In China habe ich oft das Gefühl, dass sich die zumeist blutjungen Bankangestellten hinter ihrem Schalter mit einem Gefühl der Überlegenheit verschanzen. Es wird kein zwischenmenschlicher Kontakt etabliert. Das Anliegen des Kunden wird abstrahiert nach Prozessvorgabe abgearbeitet. Die Überwachungskamera, die hinter jeden Schalterbeamten wie ein big protecting brother wacht, reduziert den Kunden zu einem Bittsteller, der nach langem Warten eine Audienz beim Geldinstitut erhalten hat. Ein nochmaliger Blick auf die Raumgestaltung unterstreicht diesen Mangel der physischen Kundennähe.
Auf Kundenanfragen hört man zu Beginn immer ein: geht nicht
Mein Konto bei der Bank of Communication liess ich in Südchina entleert zurück und eröffnete eine neues Konto bei der Bank of China[3] ob meiner Ankunft in Shanghai. Dort lernte ich dann in wiederholter Manier eine Unwilligkeit zur Problemlösung kennen, welche möglicherweise auch darin begründet ist, dass der Schalterdienst moistens von Auszubildenden Bankangestellten versehen wird, welchen ein älterer Kollege nur bei Problemen zu Hilfe eilt. Problem gesteht man in China anderen gegenüber nur ungern ein, weswegen der erfahrene Kollege nur im äußersten Notfall herbeigeholt wird. Bei ein Kundenanfrage, die über Routinesituationen hinausgeht, wird daher als erstes geantwortet, dass es keine Möglichkeit der Lösung gibt. Nachdem man als Ausländer quasi immer ein Ausnahmefall ist, lernt man mit der Zeit, Probleme zu eskalieren und entweder den lobby manager oder einen Vorgesetzten herbeizufordern. Es bedarf jedoch eines beträchtlichen Energieaufwandes bis man die Hürde des Schalterbeamten überwunden hat.
Bankgeschäfte des laowai nur mit Reisepass
Eine Standardproblemstellung ist die Änderung des Reisepasses. Während alle chinesischen Staatsbürger eine ID card[4] besitzen, welche in Wertigkeit über dem Reisepass steht, eröffnen laowais ein chinesischen Konto logischerweise mit ihrem Reisepass. In meinem Falle muss ein Reisepass alle ein bis zwei Jahre erneuert werden, da die ganzseitigen Sichtvermerke der chinesischen Grenzbehörde und auch jener anderer bereister Länder ihren Platz benötigen. Lege ich nun aber meinen neuen Reisepass vor, bin ich nicht berrechtigt auf mein Konto zuzugreifen, sondern muss zuerst eine Menge von Formulare mit dem Bankbeamten ausfüllen, um meine Identitätsfeststellung zu erneuern. Ich konnte mich bis dato noch nicht daran gewöhnen, dass ich für einfachste Bankgeschäfte, wie eine Überweisung oder eine Geldabhebung am Schalter meinen Reisepass dabeihaben muss. Lange Zeit passierte es mir, dass mir erst nachdem ich eine Wartenummer gezogen hatte, einfiel, dass ich das wichtige Dokument nicht mitgenommen hatte. Mittlerweile ist es zur Routine geworden, mich wie bei einem Grenzübertritt mit dem Reisepass zu bestücken, wenn ich eine Überweisung am Schalter durchführe.
Was hat es nun mit der chinsischen ID card auf sich? Seit dem Jahre 1984 ist aufgrund eines gesetzlichen Erlasses jeder chinesische Bürger verpflichtet einen Personalausweis zu halten. Anders als in Europa ist somit der Personalausweis die erste und wichtigste Quelle, um die Identität einer Person festzustellen. Jeder Personalausweis ist – anders als ein Reisepass - mit einer einzigartigen, unveränderlichen Personalnummer versehen. Somit ist es für die staatlichen Sicherheitsorgane wie auch für die Banken tägliche Routine die Identität einer Person anhand des Personalausweises zu bestätigen.
Die Komplexität des online bankings
Ich fühle mich stets diskriminiert, keinen Personalausweis halten zu dürfen und dadurch zB bei Bankgeschäften als laowai benachteiligt zu sein. Dagegen kann ich allerdings nichts tun und muss diesen Umstand als unveränderbar hinnehmen. Sehr früh interessierte mich daher die Funktionalität des online bankings, welches jeglichen Kontakt mit Schalterbeamten sowie die Vorlage von Dokumenten überflüssig macht. Wenn ich mich richtig erinnere, war es während meines temporären EU-Aufenthaltes in 2003, dass ich mit dieser damals noch relative neuen Funktionalität vertraut gemacht wurde. Heute halte ich in der EU bei einer reinen Internetbank mein Konto und bin mit Service und Leistung zufrieden. Überweisungen funktionieren einfach und reibungslos; Überweisungsziele können gespeichert werden; Kontoumsätze sind detailliert mit allen Daten abrufbar. Für eine oder mehrere Überweisungen habe ich im wesentlichen vier Schritte zu durchlaufen: 1) Aufrufen der Bankseite 2) Eingabe der Kontonummer und der Verfügernummer, um auf mein Konto zu gelangen, 3) Eingabe des Überweisungszieles, 4) Eingabe eines TAN Codes, um den Auftrag zu bestätigen. Bei der Bank of China war außer der “geht nicht” Einstellung der Schalterbeamten zusätzlich auch das online banking Service unter jeder Sau. Ich meine, was ich schreibe. Was macht man mit einem online Zugang, auf welchem man keine Umsatzdetails sieht. Es war selbst nach mehrmaligen Nachfragen nicht möglich, dass mir die BOC eine Erklärung dafür geben konnte. Man antwortete trocken, dass diese Funktionalität nicht unterstützt werde. So schloss ich bei der nächstbesten Gelegenheit mein BOC Konto und eröffnete ein neues bei der China Merchant Bank[5], welche mir von chinesischen Bekannten als serviceorientiert empfohlen wurde. Auf meine Klagen über die BOC, bekam ich von Chinesen stets zu hören, dass diese großen staatlichen Banken es nicht notwendig hätten, sich um kleine Kunden mit Respekt zu kümmern. Die China Merchants Bank würde sich als große Privatbank anders verhalten.
Kein Einsatz von Apple Computern möglich
Bei der China Merchant Bank eröffnete ich sodann gleich ein gold customer Konto, mit welchem ich einen bevorzugten Zugang zu Wartenummern habe oder sogar einen eigenen VIP Schalter in Anspruch nehmen kann. Mindestens 50.000 Yuan müssen auf einem VIP Konto ständig liegen, aber der ROI ist eindeutig durch verkürzte Wartezeiten gegeben. Dennoch ist mir online banking nach wie vor lieber. Auch bei der CMB musste durch das Ausfüllen zusätzlicher Formulare der online account beantragt werden, worauf mir ein USB key ausgehändigt wurde, mit dem ich von nun an meine Geschäfte zuhause erledigen sollte.
Zuhause angelangt, mein notebook hochgefahren, die website der CMB angesteuert, den USB key angedockt, private banking ausgewählt, promptet mein Bildschirm, dass ich eine Sicherheitssoftware runterladen muss, um das online banking freizuschalten. Ein weiterer Klick auf download and install lässt ein weiteres Fenster auf meinem Bildschirm aufspringen, dass mir erklärt, dass die Sicherheitssoftware nicht für Apple Rechner zur Verfügung steht. Eine telefonische Anfrage beim CMB Kundencenter bestätigt dies. Also muss ich mich damit anfreunden, dass ich meine Bankgeschäfte nur über meinen Dell Firmenrechner erledigen kann.
Online banking nur mit microsoft internet explorer
Eine weitere Hürde stellt sich dann für den ziemlich passionierten firefox user, als ich am Firmenrechner die Sicherheitssoftware installieren will, und mich ein erneutes Fenster informiert, dass nur internet explorer unterstützt wird. Die Beschränkungen sind schier endlos und es ist eine wahrliche Irrfahrt, bis man ans Ziel einer soliden online banking Funktionalität anlangt. Denn im Gegensatz zu dem oben dreistufig beschriebenen Überweisungsvorgang, den ich aus der EU gewohnt bin, muss ich nunmehr jedesmal folgenden Prozess durchlaufen und bin an absolut an meinen Firmenrechner gebunden, da kein anderer Rechner die notwendige Sicherheitssoftware installiert hat. Während des Prozesses darf kein anderes Programm, wie zB eine excel file geöffnet werden (siehe weiter unten dazupassende screenshots): 1) Aufrufen der Bankseite 2) Aufrufen des private online banking Service 3) Auswahl des USB keys 4) Eingabe der Verfügernummer und Registrierung 5) Auswahl der Transaktion, wobei in China anders als in der EU zwischen Überweisungen innerhalb der kontoführenden Bank im selben Ort (同行同城转帐) oder außerhalb (同行异地汇款) sowie Überweisungen an das Konto einer anderen Bank im selben Ort (跨行同城转帐) oder außerhalb (跨行异地汇款) unterschieden werden kann. 6) Eingabe des Überweisungszieles, wobei die Kontonummer des Empfängers zwei Mal eingegeben werden muss 7) Eingabe des Behebungscodes und eines Sicherheitscodes 8) Abrufen einer Verifzierungsnummer mittels SMS oder email 9) Eingabe der am Mobiltelefon oder per email erhaltenen Verifizierungsnummer.
Die berechtigte Angst der Sparer
Den einzigen Vorteil, den ich bei diesem Prozess erkennen kann, ist die Möglichkeit den Überweisungsempfänger von der Überweisung durch ein SMS verständigen zu lassen. Im Übrigen frage ich mich was der Grund für ein dermaßen komplexes Verfahren ist. Mir wurde wiederholt erwidert, dass China hinsichtlich online banking noch in den Kinderschuhen steckt; dies war auch die Ausrede eine BOC Mitarbeiters für die Unfähigkeit der Bank online Umsatzdetails bekanntzugeben. Ich bin gewiss kein Experte und kann mir gut vorstellen, dass Chinas Banken hinsichtlich IT noch etwas aufzuholen haben, allerdings kann nicht die gesamte Prozedur einem steinzeitlichen Bankinformationssystem zugeschrieben werden. Vielmehr spiegeln die überladenen Sicherheitsvorkehrungen des chinesischen online banking die Angst vor Betrug wider, welche auch im streng bürokratisierten Papierbetrieb der Bankfilialen zu sehen ist. Aber welch ein Paradox: während sich der Parteistaat und des Funktionäre in luderhaftem Ausmaß am Volke bereichern, wird diesem, welches im globalen Durchschnitt eine außerordentliche Sparquote[6] aufweist, der Zugang zum eigenen Geld ungemein erschwert. Welch eine Heuchelei, in Banken hochsicherheitstraktartig das Geld der Bürger zu bewahren, ihnen dieses aber andererseits durch direkte (zB EKSt) und indirekte (zB Immobilienerwerb) Steuern in Raubrittermanier zu entreißen.
Corporate banking nicht minder umständlich
Bedenkt man nun nochmal die Hürden des privaten Bankgeschäftes, so ist es nicht überraschend, dass sich auch der Geldverkehr für Firmen komplex gestaltet. Im Besonderen für sogenannte foreign invested commercial entities (FICE), die quasi als Standard USD oder EUR als Stammeinlage investieren und auch im Rahmen ihrer cashflow Aktivitäten ständig Devisen ins Land bringen oder CNY Gewinne abschöpfen wollen. Um all den Anfoderungen des chinesischen Hofstaates gerecht zu werden beschäftigen ich in unserer chinesischen Tochterfirma anstaat wie in anderen Niederlassungen üblich nicht einen, sondern drei Buchhalter. Online banking sowie Bankgeschäfte, die ein physisches Erscheinen erfordern, beschäftigen meine Kollegen ebenso wie unterschiedliche audits, die für verschiedene Behörden mit oft haarsträubend unterschiedlichen Anforderungen durchgeführt werden müssen. Viel Zeitraub wird durch die Auflagen der State Administration of Foreign Exchange (SAFE)[7] verursacht, welche als Aufgabe hat, den unkontrollierten Influx von ausländischen Währungen zu unterbinden, um potentielle Währungsschwankungen des chinesischen Yuan zu vermeiden, sowie zunehmend eine Kontrolle des chinesischen Finanzsystems über einige ausländische Systeme sicherzustellen. Bezeichnenderweise zeigt die SAFE website die große chinesische Mauer. Offensichtlich sieht man sich als schützende Festung vor den Barbaren. Gut, wenn man dies auch dem Volk glaubwürdig verkaufen kann. Zusammengefasst ist das chinesische Bankgeschäft für mich ein große Bürde, derer ich mich sehnlichst entledigen möchte. Für den chinesischen Bürger, der nichts anderes gewohnt ist, mag dieser Eindruck vielleicht nicht nachvollziehbar sein, aber nachdem diese kontrollierende und extrem beschränkende Finanzrealität aufs intimste mit dem chinesischen Regierungssystem verbunden ist, muss in weiteren Kapiteln eine zusätzliche Konsequenz beschrieben werden.
Kleine Banknoten wollen als understatement verstanden werden
Warum es in China nach wie vor nur 100er Scheine gibt, ist mir ein Rätsel. Als ich jüngst meine Steuernachzahlung durchzuführen hatte, bekam ich vom Shanghai Customs eine Rechnung in der Höhe von 124.000 CNY ausgestellt. Diese Summe konnte ich nicht überweisen, sondern musste persönlich zu meiner Hausbank gehen, diese abheben und wiederum persönlich zur Industrial Commercial Bank of China Zentrale am Bund fahren, wo 1240 Stück 100er Scheine vor meinen Augen erneut gezählt wurden. Mir ist einleuchtend, dass eine Bank der anderen Bank nicht vertrauen kann, wenn diese 100er Scheine in abgestempelte und somit freigegebene 100er Päckchen von jeweils 10000 CNY bündelt, jedoch frage ich mich, warm man nicht einfach 1000er oder in Anbetracht der ortsüblichen Summen 10000er Scheine einführt, um die oft erzwungenen Bargeschäfte einfacher abzuwickeln. Die einzige Schlußfolgerung, die mir logisch erscheint, ist, dass man an den 100er Scheinen, die seit 1949 Maos Haupt aufgedruckt haben, eisern festhalten will, und zwar nicht nur im Sinne des Festhalten das an der volkseinigenden Ikone Mao, sondern auch an der Vorstellung, dass der 100er nach wie vor, wie eh und je die größte Währungsdenomination des Volkes ist. Wo kämen wir hin, wenn plötzlich die Millionen Bauern des chinesischen Hinterlandes mitansehen müßten wie ihre Lokalbonzen mit ihnen unzugänglichen 1000ern und 10000ern zahlen. Da wäre die Ungleichheit im Lande sofort offensichtlich – Geld ist schließlich eines der fundamentalsten Identifikationsvehikel eines Volkes, und daher ist es gut, den 100er als notwendiges understatement einer Supermacht zu verstehen. Ein Zugeständnis an die Arbeiter und die Bauern. Eine ungebrochene Reminiszenz an Marx und Lenin im Zeitalter des Kommi-kapitalismus.
Konsumausgaben und Sparquote Chinas[8]
Screenshots 1-9 zum online banking:
1) Aufrufen der Bankseite
2) Aufrufen des private online banking Services
3) Auswahl des USB keys
4) Eingabe der Verfügernummer und Registrierung
5) Auswahl der Transaktion
6) Eingabe des Überweisungszieles
7) Eingabe des Behebungscodes und eines Sicherheitscodes
8) Abrufen einer Verifizierungsnummer mittels SMS oder email
9) Eingabe des am Mobiltelefon erhaltenen SMS codes
[1] http://www.economist.com/node/21537009
[2] http://www.bankcomm.com/BankCommSite/cn/index.html
[3] http://www.boc.cn/
[4] chinesisch 身份证; siehe: http://baike.baidu.com/view/1697.htm
[5] http://www.cmbchina.com/
[6] http://blog.zeit.de/china/2012/06/11/hoffen-auf-chinas-konsumenten/
[7] http://www.safe.gov.cn/
[8] http://diepresse.com/home/wirtschaft/international/710060/Chinas-rote-Kapitalisten-werden-vom-Volk-finanziert