das Mittagessen mit den lehrer-kollegen Li Sha und Zhongguo Lee führt uns vorerst nicht an den gedeckten tisch eines der vielen fandian – 饭店, sondern in den Xinhua shudian – 新华书店, der buchhandlung mit der umfangreichsten auswahl. Diese mit einigen schulpostern, die in den grundschulen verwendet werden, um den kindern die schriftzeichen beizubringen, ob nicht vorhandener attractiver literatur verlassend erklimmen wir eine tianqiao – 天桥, wörtlich übersetzt himmelsbrücke, demnach eine fussgängerüberführung, um verwendungsgemäss auf die andere strassenseite zu gelangen. Die plattform der tianqiao gestaltet sich als beinahe unpassierbares nadelöhr, da sie von strassenhändlern und bettlern belagert wird, die einen ihre mit waren bedeckten kotzen ausbreitend, die anderen ihre derben hände nach almosen ausstreckend. Sich an den aufforderungen und zurufen zum, durch die nachdrängenden massen unüberlegten, konsum vorbeischlänglend, sich den armen der mittellosen entwindend und den groben körpern der rücksichtlosen ausweichend erreichen wir den abgang auf der anderen seite der strasse, als ich von marschmusik durchdrungen am geländer der abwärtsführenden stiege hängen bleibe. Unter mir zieht eine circa 50 personen zählende militärkapelle ihre bahn, öffnet sich ihren weg durch ihre rudelerscheinung und der für domestizierte menschen üblichen lautabgabe. Von dieser gebrechlich wirkend akustischen aufführung nicht angetan richtet sich mein augenmerk unverzüglich auf details des gruppenerscheinungsbildes. Denn in reih und glied marschieren mann und weib nebeneinander, durch die grüne, an hosennaht, brust und schulter gelb markierte, uniform beinahe ununterscheidbar gemacht, das haupt durch eine in dengleichen farben ausgestaltete kappe bedeckt, und die brust durch eine breite, rote, mit gelben schriftzeichen versehenen, schärpe geziert. Ob heute ein feiertag sei, frage ich meine chinesische begleiterin, nein, diese leute würden nur werbung für eine firma machen, erwidert diese, ob man denn ganze militäreinheiten zu werbezwecken mieten könne, frage ich weiter und erfahre bereits köstlich amüsiert, dass es sich nicht um militärs, sondern um die firmeneigene belegschaft handle. Ja warum die angestellten nicht ihre eigene kleidung tragen dürften, will ich weiter, mich kurzzeitig an den früchten des kommunismus erfreuend, wissen. Weil sie immer diese kleidung tragen würden, entgegnet meine begleiterin sichtlich irritiert. I give her a smile: “I .. think .. it .. looks .. much .. nicer .. that .. way, I .. really .. like .. it”. And we stroll on.
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September 2023
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